Entfaltungsmodell
Wie entfaltet sich der Mensch im Leben
Wie der Mensch sein Innenleben von Gefühlen, Gedanken und Erfahrungen organisiert und strukturiert ist nicht
bekannt. Es scheint sich um selbststrukturierende Prozesse zu handeln, die von Mensch zu Mensch vergleichbar sind. Es gibt also gemeinsame Elemente, die
der Mensch einsetzt, um sich weiter zu entwickeln. Dazu gehören aus meiner Sicht
etwas das ich „Core“ nenne und die Erfahrungen, die der Mensch im Laufe
seines Lebens sammelt.
Der Core-Anteil wird je nach Literatur auch mit „positiver Absicht“, „Kern“,
„Herzstück“ „Ruf“ , „Innere Essenz“, „Volles Potential“, „Selbstverwirklichung“,
„Wahres Selbst“, „Höheres Selbst“, „Gott in uns“ oder „Seele“ etc. bezeichnet. Alle diese
Begriffe sind Beschreibungen für eine Kraft im Menschen, die das Individuum in
Richtung der Erfüllung seines Potentials oder seiner Lebensaufgabe - seinem Sinn
im Leben - führt.
Meine
Annahme ist es, dass der Mensch bereits mit dem Core auf die Welt kommt, denn
Erwachsene erzählen mir ab und zu von dem Wissen, das sie bereits als Kinder
gehabt hätten und ihre Berufung zumindest ahnten. Ich selber erinnere mich an
ein Erlebnis, im Alter von circa 4 Jahren, bei dem ich klar gespürt habe, was
für mich zentral wichtig ist, obwohl die Aussenwelt da anderer Meinung war. Und
diese meine Ausrichtung hat sich als Idee durch alle Jahre hindurch gehalten.
Was sind Erfahrungen?
Basierend auf diesem zentralen Kern, fängt der Mensch spätestens seit seiner
Geburt an, Erfahrungen zu sammeln.
Jeder dieser unzähligen Erfahrungen basiert grundsätzlich auf identischen
Elementen. Zum einen gibt es die Informationen von den Sinnesorganen (visuell,
auditiv, kinästhetisch, olfaktorisch und gustatorisch). Zum anderen werden
diesen Informationen Interpretationen hinzugefügt. Das heisst, es werden Emotionen
damit verbunden,
Gedanken (Glaubenssätzen, Verkoppelungen mit anderen Erfahrungen etc.)
hinzugefügt und das Ganze wird dann als Erfahrung abgespeichert.
Das Resultat ist, dass alle
Erfahrungen des Einzelnen zusammen sein individuelles Weltbild ergeben. Aus der
Sicht des Individuums wird dieses Weltbild gerne als die wahre und richtige
Sicht der Welt bezeichnet. Die individuelle Weltsicht wird der Welt gezeigt über
zum Beispiel gelebte Werte, Urteile, Meinungen etc.und sie filtert den Blick auf
die Welt. Wir sehen die Filter nur, was wir zu sehen erwarten.
Durch die riesige Anzahl an Erfahrungen ist das Innenleben des Menschen also
ein äusserst komplexes System. Es ist deshalb leicht verständlich, dass das
Anliegen des Kunden nicht rein rational-mechanistisch gefasst oder gar gelöst
werden kann. Es braucht ein Modell, welches das Core umfasst als auch die
Erfahrungen in einer Form beschreibt, die den Menschen erlaubt, Lösungen auch
wieder auf der Ebene der Erfahrungen zu finden und zu integrieren. Dadurch kann
der Klient in seiner eigenen inneren Struktur Erfahrungen umprogrammieren,
ergänzen, verstärken oder neutralisieren und sich in Richtung seines Core
Potentials weiterentwickeln. Eine Erfahrung wird so zu einem Werkzeug
für den Kunden, um sich in eine gewünschte Richtung zu entwickeln.
Wie auch die Arbeit von Connirae & Tamara Andreas über die
Core Transformation zeigt, sind Erfahrungen dazu
da, sich in Richtung des Potentials oder Cores zu entwickeln. Das Core ist dabei
wie eine übergeordnete Instanz, die nur indirekt über die gemachten Erfahrungen
in Erscheinung tritt oder sich als Ausdruck von Körper/Emotion/Geist im Leben
zeigt. Connirae & Tamara Andreas beschreiben in ihrem Buch (der Weg zur inneren
Quelle), dass das Core immer positiv auf das Potential des Menschen gerichtet
ist. Das zeigt sich zum Beispiel im Individuum so, dass wenn ein Mensch sein
Potential lebt, sich sein Weltbild öffnet und er sich in seinem Leben wohl fühlt
und kreativ agiert.
Hat jemand zum Beispiel einschränkende Glaubenssätze, dann wird diese Person
immer wieder Erfahrungen machen, in denen sie sich nicht wohl fühlt – sprich das
Core versucht ihn zu einer Lösung zu bringen. Im Alltag wird das häufig
reduziert zu: der Mensch erlebt, was er denkt. Meiner persönlichen Meinung nach,
ist das nachvollziehbar, doch es übersieht die positive Absicht, die dahinter
steck - die den Menschen in seinem Potential befreien will.
Auf diesem Hintergrund habe ich das Entfaltungsmodell entwickelt, das eine
Beschreibung des Cores und der Erfahrungen erlaubt und mir hilft, mich im System
des Kunden zu orientieren, um ihn bei seinem Prozess zu begleiten.
Das Entfaltungsmodell
Woraus besteht das Entfaltungsmodell:
- Es gibt eine zentrale Einheit (Core), die für den Kern des
Menschen steht
- Dann ist da ein Körperanteil: mit all seinen Sinnen, um Erfahrungen zu
machen
- ein emotionaler Anteil, der Gefühle zu einer Erfahrung hinzusetzt und
- einen rational / geistigen Teil, der Gedanken, Meinungen und Urteile zur
Information hinzufügt
- Das Ganze ist in einem dynamischen System verbunden. Das bedeutet, dass
Körper, Emotion und Geist zwar getrennt betrachtet werden können aber
natürlich als Eins agieren.
- Der ruhende Pol der drei äusseren bewegten Ebenen ist das Core,
welches immer präsent aber nur indirekt über Emotion, Geist oder Körper zum
Ausdruck kommt.
Das Modell hilft zu erkennen, auf welchen Ebenen die
Herausforderung des Kunden ist und gleichzeitig auch wahrzunehmen, wo genug
Beweglichkeit für eine Lösung zu finden ist. Zudem erlaubt das Modell auch, den
Verlauf der Therapie zu erkennen. Je ausgewogener die Beweglichkeit des Kunden
innerhalb des Systems ist, desto natürlicher ist der Zustand des Kunden.
Für weitere Informationen oder Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Schreiben Sie mir einfach eine email an info@sinnfinder.ch oder rufen mich unter 061 423 1931
an.